05
Lila Mohn
Heute gibts nicht viele Worte. Nur Bilder. Von einem wunderschönen Feld voll mit lila Mohn. Im Weinviertel.
Heute gibts nicht viele Worte. Nur Bilder. Von einem wunderschönen Feld voll mit lila Mohn. Im Weinviertel.
Kennt Ihr das? Man liest oder hört ein Rezept und denkt sich, „Ja, das klingt ganz wunderbar. Das muss ich mir merken und irgendwann mal ausprobieren.“ So gehts mir mit der Kombi Huhn und Zitrone. Immer wieder erzählt meine liebe Freundin vom köstlichen Zitronenhuhn ihrer Schwester. Immer wieder kommt mir ein Rezept unter, in dem genau diese beiden Dinge miteinander kombiniert werden. Ja, und heute – als wir vor der Entscheidung standen, was wir kochen – kam es mir in den Sinn und ich wagte mich heran, eben genau diese beiden Geschmäcker in Form eines zarten Zitronenhenderls miteinander in geschmackliche Harmonie zu bringen.
Herausgekommen ist ein Rezept für Faule. Schnell alles schnippeln und dann für eine dreiviertel Stunde ins Rohr. Das war´s. Beim Öffnen der Ofentür kommt einem ein zitronig-fruchtig-würziger Duft entgegen. Dann noch hübsch mit frischem Majoran auf den Tellern anrichten und genießen.
Backrohr auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Für zwei Personen: 6 Erdäpfel schälen, in Spalten schneiden und in eine Bratpfanne geben. Mit Salz und frischem Pfeffer würzen, mit Olivenöl beträufeln.
1 Bio-Zitrone heiß abwaschen, halbieren und dann nochmal vierteln. 1 Jungzwiebel in dicke Ringe schneiden. Alles zu den Kartoffeln in eine Bratpfanne füllen und noch einmal würzen.
Nun noch frischen Majoran dazu. Die Hendl-Haxerln mit Salz und getrocknetem Koriander würzen und auf das bunte Beet setzen, Butterflocken drauf und für 45 Minuten auf mittlerer Schiene ins Rohr.
Hmmmm, wie das duftet beim Öffnen des Backrohrs! Mit frischem Majoran servieren.
Ein schöner geschmacklicher Kontrast: Die säuerliche Note der Zitronen in Kombination mit dem zarten Henderl und den süßlichen Jungzwiebeln. Mahlzeit!
Auch mein Liebster probiert in der Küche gern mal Neues aus. Dieses Mal versuchte er sich in der Produktion von Leberpastete. Irgendwie hat er´s ja auch in den Genen, denn sein Opa war Fleischhacker. Damals in Sankt Marx (3. Wiener Gemeindebezirk). Und das steckt auch in meinem Göttergatten drin. Gottseidank, denn das Arbeiten mit rohem Fleisch ist ja gar nicht meines… Einmal in den Kopf gesetzt, musste nun also nur noch die richtige Inspiration her. Die war hier schnell gefunden.
Übrigens: Diese Leberpastete packten wir auch in unser Körbchen fürs prachtvolle Picknick in Schloss Hof. Viele weitere Picknick-Ideen gibts hier: Picknick-Körbchen.
Leber putzen – in unserem Fall war es eine Putenleber – und in mittelgroße Stücke schneiden. Zwiebel schälen, fein würfeln und in Olivenöl glasig anbraten, dann die Leber dazu. Noch nicht würzen!
Wenn die Leber gut durchgebraten ist, mit Aceto Balsamico ablöschen. Die Pfanne vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen. Nun mit dem Stabmixer fein pürieren, dann Butter und noch etwas Balsamico nach Geschmack untermischen.
Am Schluss mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Wer mag, würzt auch mit etwas Petersilie. In Gläser füllen und ab in den Kühlschrank.
Passt hervorragend dazu: Pain Paillasse >> zum Rezept.
Vor nicht allzu langer Zeit fragte mich mein lieber Freund Mario, ob ich von ihm auch mal schöne Fotos machen könnte. Was für eine Freude! Ich war gleich begeistert von der Idee und letztes Wochenende wars dann soweit. Nach einem kurzen Briefing, in welche Richtung die Fotos gehen sollen („verspielt, frisch, frech“), gings auch schon los. Wir haben fast drei Stunden geshootet, herausgekommen sind natürlich dementsprechend viele Fotos. Ich freue mich sehr, dass ich einige auch hier zeigen darf. Danke, Schnuggl ;-)
Nachdem ich mich ja vor kurzem an Veilchen-Sirup herangewagt habe und dieser nicht nur bei uns zuhause, sondern auch bei Euch so gut angekommen ist (Danke für die lieben Kommentare!), ist meine große Sirup-Liebe erwacht. So hab ich mich beim Erblühen unseres Flieders im Garten gleich daran gemacht, auch daraus köstlichen Sirup zu bereiten.
Die Flieder-Ernte ging recht locker von der Hand. Ich dachte mir schon: Toll, da bin ich ja viel rascher als bei den zarten Veilchen. Doch: Halt! Falsch gedacht! Die Ernte war nämlich mit dem Schneiden der Blütendolden bei weitem noch nicht erledigt. Hab ich doch nachgelesen, dass beim Flieder alles Grüne giftig ist und wirklich nur die Blüten genießbar sind und somit in meinen Sirup dürfen!
Also haben wir uns an die Arbeit gemacht. Glücklicherweise half mir mein Liebster dabei, sonst säße ich wohl heute noch und würde die winzigen Blüten vom grünen Hals zupfen.
Aber soviel sei vorweg genommen: Die Mühe lohnt sich immer dann, wenn´s schmeckt. Und wenn man den ersten Schluck des zart-parfümierten Sirups verkostet, dann weiß man, es war die Arbeit wert.
Stunden später hatte ich eine große Schüssel voll Fliederblüten beisammen – insgesamt 375 g. Aber keine Sorge, für das angegebene Rezept ist kein stundenlanges Verlesen nötig, da reichen ein paar Dolden.
Beim Rezept hab ich mich grob an das vom Veilchen-Sirup gehalten – den Sirup aber diesmal in einer kleineren Einheit angesetzt, sprich ich habe nur 1/3 von den Angaben zum Veilchen-Sirup genommen.
Für den Fliederblüten-Sirup werden – wie gesagt – nur die feinen Blüten verwendet. Alles Grüne ist nämlich giftig. Das ist mitunter etwas mühsam, denn beim Abzupfen der Fliederblüten wird man doch recht klebrig, aber die Mühe lohnt sich. Ich habe für den Sirup insgesamt 50 g Fliederblüten genommen. Die Blüten nicht waschen, um möglichst viel vom feinen Aroma im Sirup zu konservieren.
170 g Sirupzucker in 150 ml Wasser aufkochen bis die Lösung klar ist. Komplett auskühlen lassen, erst dann über die Blüten gießen. Füllt man das Zuckerwasser zu früh zu den Blüten, so werden diese schlagartig braun – das verändert nicht nur die Farbe des Sirups, sondern auch den Geschmack.
Eine halbe Bio-Zitrone heiß abwaschen, in feine Scheiben schneiden und ebenfalls zu den Blüten geben. Alles vorsichtig durchmischen. Ich hab das mit dem Stiel des Holzkochlöffels gemacht. Die Blüten sind anfänglich sehr voluminös und eher nur mit Zuckerwasser „überzogen“ – es geht aber recht schnell, dann fallen sie etwas zusammen und werden immer „dichter“ – darum hab ich, grad am Anfang, immer wieder umgerührt, um alles aufzulockern. Am besten füllt man die Mischung in ein schlankes Gefäß, zum Beispiel in eine Karaffe. So gibts nur eine kleine Oberfläche und alles bleibt kompakt beisammen.
Nun heißts abwarten. Zwei bis drei Tage kühl stellen, dazwischen immer wieder umrühren, sodass alle Blüten schön feucht bleiben.
Danach durch ein feines Passiersieb abseihen – nicht pressen, da sonst die ganzen Schwebstoffe mitgehen, lieber länger abtropfen lassen -, in sterile Flaschen füllen und kühl lagern.
Mit sprudelndem, eiskaltem Mineral kommt die zart-duftende Note der Fliederblüten wunderbar zur Geltung.
Aus einer kleinen Menge Sirup hab ich auch noch ein Fliederblüten-Gelee gemacht – einfach mit Bio-Gelierzucker 2:1 einkochen, Gelierprobe machen: Einige Tropfen auf einen kalten, glatten Teller geben. Wird diese Probe beim Erkalten fest, ist das Gelee fertig – dann in saubere Gläser füllen, sofort verschließen und auf den Kopf stellen.
Das Fliederblüten-Gelee ist nicht nur honigfarben, es erinnert auch von der Konsistenz stark an Honig und schmeckt wunderbar süß.
So, das war also „Sirup, Runde 2“ – und eins sei bereits verraten: Beim Gartenrundgang hab ich entdeckt, dass der Holunder schon knospt. Am Laufenden bleiben? Dann folge mir auf INSTAGRAM. Viel Spaß!